3. Säule: Entstauungsgymnastik für LymphödempatientInnen
„Warum soll ich mit meinem bandagierten Arm oder Bein auch noch zusätzlich gymnastische Übungen machen?“ Diese Fragen hören wir oft und sie ist auch berechtigt. Schließlich ist die Bewegungsfreiheit aufgrund der Bandagierung oft erheblich eingeschränkt, was das Turnen beschwerlich macht.
Wirkung der Ödemgymnastik
Durch die Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder kommt es zu einer deutlichen Ödemreduktion. Damit dieses Ergebnis erhalten bleibt oder noch weiter verbessert wird, bandagiert der Therapeut die betroffene(n) Extremität(en). Jede Bewegung mit der bandagierten Extremität reduziert das Ödem aus folgenden Gründen:
- a) Zusätzlich zur Bandagierung entsteht durch die Bewegung "Druck von innen". Die Muskulatur zieht sich zusammen und presst gegen den Widerstand der Bandage die zwischen Bandage und Muskulatur liegenden Gefäße – also Lymphgefäße und Venen – aus.
Dadurch wird die Blutstromgeschwindigkeit erhöht und es kommt zu einem verbesserten venösen und lymphatischen Rücktransport.
- b) Durch diese Muskelaktivität erhöht sich automatisch auch der arterielle Blutstrom, da der Muskel mehr Sauerstoff benötigt. Die in der Muskulatur liegenden Arterien werden von Venen und Lymphgefäßen begleitet.
Durch das schnellere Pulsieren der Arterien werden auch die Lymphgefäße angeregt. Die tiefliegenden Gefäße werden im Sinne einer Abflusssteigerung durch die Muskeltätigkeit in der Bandage beeinflusst.
Welche Übungen sind die besten?
Die optimalste Entstauungsgymnastik für die untere Extremität ist Treppensteigen. Des Weiteren empfehlen wir Aktivitäten wie Radfahren, Nordic Walking, Wandern und Spazierengehen. Als Patient im Wittlinger Therapiezentrum genießen Sie die Bewegung am wunderschönen Walchsee und in der beeindruckenden Landschaft des Kaiserwinkls. Für die obere Extremität genügt der normale Alltag z. B. einer Hausfrau: Putzen, Kochen, Waschen, etc. Für all diese Tätigkeiten benötigen wir unsere Armmuskulatur in einem verstärkten Ausmaß.