Mobilisation der Gelenke
Unter Manuelle Therapie versteht man die Mobilsierung von eingeschränkten Gelenken z. B. nach Unfällen, Operationen, Gipsschienen. Ziel der Behandlung ist es, die Patienten möglichst schnell wieder in den Arbeitsalltag zu integrieren. Hierbei werden unterschiedliche Techniken angewandt.
Warum steift ein Gelenk ein?
Um jedes Gelenk ist eine Gelenkkapsel, ähnlich wie beim Auto die Gummimanschetten. Diese schliessen das Gelenk vollkommen vom restlichen Körper ab, da sonst in jedem Gelenk die sogenannte Synovia (= Gelenkschmiere) "auslaufen" würde. Zudem haben die Bänder, die rein anatomisch als Verstärkungen der Gelenkskapsel zu sehen sind, Stabilisationsaufgaben. Wird ein Gelenk mehrere Tage nicht zumindest 1 - 2 mal pro Tag endgradig bewegt, steift die Kapsel zunehmend ein.
Techniken der Manuellen Therapie
Um das eingesteifte Gelenk wieder vollkommen zu mobilisieren, verwendet der Physiotherapeut mehrere Techniken.
- Traktion: Man versteht darunter einen relativ kräftigen Zug, der länger - oft mehrere Minuten - mittels eines Gurtes gehalten wird. Diese Technik kann auch schmerzlindernd, z. B. bei Arthrosen (Verschleiß der Gelenke) eingesetzt werden.
- Manuelle Therapie: Darunter versteht man spezielle Grifftechniken, die für bestimmte Kapselanteile sehr stark dehnend wirken.
Ist die Kapsel erfolgreich gedehnt, muss der Therapeut das wiedererlangte Bewegungsausmaß durch wiederholtes aktives Bewegen des Armes oder Beines einschulen. Somit wird der normale Bewegungsablauf in diesem Gelenk bzw. der Extremität wiederhergestellt.